Nationalpark Thayatal

Artenvielfalt im nördlichen Niederösterreich

Nationalpark Thayatal D-Manhart

Der Nationalpark Thayatal, gegründet im Jahr 2000, schützt auf 1.330 Hektar Fläche eine einzigartige, von steilen Hangwäldern flankierte, Tallandschaft. Er schmiegt sich im nördlichen Niederösterreich entlang der Thaya an die österreichisch-tschechische Grenze und baut damit eine Natur-Brücke zum angrenzenden Nationalpark Podyjí in Tschechien.

Die Thaya bildet auf 25 km Flusslänge die gemeinsame Staatsgrenze. Allerdings weicht die Flusslänge extrem von der Luftlinie ab. Diese beträgt nämlich nur 10 km.

Vielfalt

Der Nationalpark Thayatal liegt an einer ausgeprägten Klimagrenze. Während vom Osten her das trockene pannonische Klima wirkt, dominiert auf den Hochflächen des Waldviertels das feuchte atlantische Klima. Deshalb vermischen sich im Nationalpark kontinental- und mitteleuropäische Flora und Fauna. Der Zauber des Thayatales bei Hardegg liegt in der besonders hohen Vielfalt verschiedener Pflanzen auf engstem Raum. Entlang der stark gewundenen Flussschlingen ändert sich die Exposition ständig, aber auch die geologischen Standortfaktoren sind kleinräumig differenziert. Das spiegelt sich im Pflanzenkleid wider. Insgesamt konnten in den beiden Nationalparks im Thayatal bisher
1.288 Pflanzenarten bestimmt werden. Im Vergleich dazu: in ganz Österreich gibt es deren 2.950.

Die Vogelwelt hat eine vergleichbare Vielfalt: immerhin konnten allein im österreichischen Teil über 100 Vogelarten nachgewiesen werden (in beiden Nationalparks über 150), fast 80 davon brüten im Thayatal. Und wenn die Störungseinflüsse weiter reduziert werden, dann könnte auch der Seeadler, bisher nur Wintergast, hier wieder brüten.

Eine aktuelle Studie bestätigt das Vorkommen von über 500 Flechtenarten, einige davon als Erstfunde in Österreich. Zu den mehr als 950 Schmetterlingsarten zählen viele Nachtfalter, die wenig auffällig sind. 20 Fledermausarten sind ein Indikator für die guten Umweltbedingungen, die diese Säugetiere hier vorfinden.

Mittels DNA Analyse ist es 2007 gelungen, erstmals nach ca. 35 Jahren die Wildkatze in Österreich wieder nach zu weisen. Sie ist seither Gegenstand mehrerer, auch internationaler Projekte. Und sie ist der Beweis, dass sich Tiere auch wieder ansiedeln, wenn der Lebensraum geeignet und entsprechend geschützt ist.

Wer noch mehr erfahren möchte, der sollte selbst einen Abstecher in Österreichs Norden unternehmen. Hier kann die im Schatten des ehemals eisernen Vorhangs unberührt gebliebene Natur hautnah erlebt werden.

So bunt und vielfältig wie die Natur des Nationalparks ist auch das Besucherprogramm des Nationalparks.

Foto © Nationalpark Thayatal, D. Manhart
Thayabild

Einfach durch den Nationalpark wandern, Natur genießen und im Smart Motel übernachten!

Hanna Lichtenwallner Hanna Lichtenwallner, 29. Oktober 2014.